-WIE IM HIMMEL-
Die Schauspiel-Fassung von Kay Pollak
Regie Joern Hinkel
vom
Noch bis zum 18.08.2024
in der
Stiftsruine
36251 Bad Hersfeld
„Wie im Himmel“
ein Schauspiel von
Kay Pollak
Deutsch von
Jana Hallberg
Regie
Joern Hinkel
Premiere war am 26. Juli und Spielzeit ist noch bis zum 18.08.2024.
Ein sehr berührendes Schauspiel mit einer fantastischen Besetzung...
Einfach Sehenswert!!!
Der international erfolgreiche, aber völlig überarbeitete
Star-Dirigent
Daniel Daréus - Henry Arnold,
bereitet sich gerade mit seinem
Agenten -Thorsten Nindel
auf sein nächstes Konzert vor und erleidet dabei einen Herzinfarkt ,
Nach seiner Genesung kauft er sich in seinem Heimatort Ljusåker eine alte Schule, um sich zu erholen
und um vielleicht dort auch zu finden was ihn wirklich glücklich macht.
(Am Anfang zeigen kurze Rückblenden in der Apsis der Stiftsruine
die Situationen, wegen denen die Mutter früher mit Daniel aus dem Dorf weggezogen ist.)
Unter seinem Künstlernamen Daniel Daréus erkennt ihn auch zunächst niemand wieder
und so betritt er in der Weihnachtszeit sein neues Zuhause.
Der hiesige
Pfarrer Stig -Jürgen Hartmann
macht auch gleich einen Antrittsbesuch und überreicht ihm eine Bibel.
Gleichzeitig erscheint auch
Conny -Mathias Znidarec,
der dem Pfarrer sein repariertes Gewehr und ein Kaninchen
als Weihnachtsfestbraten mitbringt.
Auch ein Star-Dirigent muss von irgendetwas leben und deswegen geht er in
den örtlichen Supermarkt um etwas einzukaufen..
Hier trifft er auf die Verkäuferin
Lena - Helena Charlotte Sigal,
Lena
gilt im Dorf als flatterhaft, kümmert sich aber fürsorglich und liebevoll um ihre Mitmenschen
und sie singt im örtlichen Kirchenchor.
Der mit allen Wasser gewaschene,
Country-Fan und Sportladen-Besitzer
Arne - Wolfgang Seidenberg
verkauft Daniel erst einmal für viel Geld ein 21-Gänge Fahrrad
und da er auch u.a. der Organisator des Kirchenchors ist, versucht er ihn zu überreden,
die Stelle des Chorleiters zu übernehmen.,
Unter dem Vorbehalt sich den Chor erst einmal anzusehen bzw. anzuhören
willigt Daréus ein.
Daniel hört Gesang und wird neugierig,
Er trifft draußen auf
Gabriella - Sandy Mölling
die ihn mit zum Probenraum nimmt.
Kurz vor dem Julfest probt der Chor, mehr schlecht als recht, "Es ist ein Ros' entsprungen" - .
Daréus hört aufmerksam zu. "Da war schon viel Schönes dabei", sagt er.
Dieser Satz weckt bei den Chormitgliedern den Wunsch, es in Zukunft besser zu machen.
Es ist also perfekt: Daniel wird der neue Kantor der Gemeinde und somit auch Chorleiter.
Als erste Maßnahme macht er von jedem Chormitglied ein Polaroidfoto auf das die Namen geschrieben werden.
Dadurch kann er schon einmal einige weitere Mitglieder der Dorfgemeinschaft und des Chor kennen lernen
Wie zum Beispiel:
Inger - Bettina Hauenschild
Holmfried - Günter Alt
Olga - Brigitte Grothum
Eric - Walter Kreye
Amanda - Marina Lötschert
Siv - Anna Graenzer
und
Tore - Peter Englert
Mit sehr ungewöhnlichen Methoden versucht Daréus
den Chormitgliedern zu helfen, sich zu öffnen um den Zugang zur Musik zu finden.
Das wird sehr gut aufgenommen und alle haben viel Spass dabei
Während einer Kaffeepause, in der die Chormitglieder sich genüsslich und entspannt
zurücklehnen, kommt der große Durchbruch:
Der Chor summt und singt!!!
Auch setzt Daniel durch, dass der geistig behinderte
Tore - Peter Englert
mitmachen darf, da er eine sehr ausdrucksstarke Stimme hat.
Conny -Mathias Znidarec
der gewalttätige Ehemann von
Gabriella - Sandy Mölling
stört zum wiederholten Male die Chorprobe indem er
seine Frau und die
Kinder:
Jennifer - Milena Nuhn
Gordon - Noah Mölling-Atweh
brutal aus dem Raum zerrt und Gabriella wieder einmal verprügelt.
Daniel will ihr zur Hilfe eilen, macht aber seine erste Bekanntschaft mit den Fäusten von Conny.
Daniel gibt
Lena, vor der Probe, ein paar Tipps wie sie ihren Gesang verbessern kann.
Als kleines Dankeschön hilft sie ihm später dabei Fahrradfahren zu lernen.
Während einer Chorprobe hat Daniel darum gebeten,
dass jeder drüber reden soll was ihm auf der Seele liegt und nicht passt.
Siv erklärt, das nicht alle Mitglieder in den Chor passen,
weil sie nach nach ihrer Ansicht nach außen ein flatterhaftes Verhalten zeigen
(sie meint Lena damit)
und damit dem Chor ein schlechtes Image geben
Und auch der normalerweise sehr gutmütige
Holmfried - Günter Alt
wird auf einmal ziemlich aktiv.
Schon jahrelang wird er wegen seines Aussehens gemobbt und da ihn
Arne heute zum wiederholten Male
als unbeweglich bezeichnet, bricht es aus ihm heraus.
und er zeigt ganz deutlich wie beweglich er sein kann..
Da ist die immer lustige und freundliche
Amanda - Marina Lötschert
die bestimmt auch ihr Päckchen zu tragen hat, es aber nicht zeigt.
Bei dem Ehepaar
Inger - Bettina Hauenschild und Stig - Jürgen Hartmann
kriselt es gewaltig.
Als die leidenschaftliche Inger, Stig verführerisch provozieren will, sie auch als Frau wahrzunehmen,
weist er sie kalt ab.
Stig vermutet, dass Daniel durch seine offene Art seine Gemeindeschäfchen sehr zu
seinem Gunsten beeinflusst, er damit an Einfluss verliert
und überredet deshalb die unsichere und verklemmte
Siv-Anna Graenzer,
das Treiben des Chor's für ihn auszuspionieren.
Arne hat Geburtstag und sich eine große Feier im Countrystyle gewünscht.
Schnell wird alles geschmückt und für die temperamentvolle Country-Musik sorgen Lena und Daniel.
Die Stimmung ist überschäumend und springt auch auf das Publikum über,
welches im Takt begeistert mitklatscht.
Vollkommen euphorisch und auch ein bisschen beschwibst
kommt Inger nach Hause und wird vom
engstirnigen und überheblichen Pfarrer Stig mit Vorwürfen überhäuft,
weil Inger's Benehmen so gar nicht zu einer tugendsamen Pfarrersfrau passt.
Inger dreht den Spieß aber um und zeigt ihrem ach so puristischem
Gatten was sie von ihm hält und wirft ihm die kleinen versteckten Hefte vor die Füße,
in denen er, bevor er ins Bett kommt, aufmerksam blättert.
Was folgt ist eine leidenschaftliche Szene und wahrscheinlich auch eine solche Nacht.
Am anderen Morgen liegt Stig auf den Knien, fleht Gott an, ihm seine Sünden zu verzeihen
und sagt zu Inger : Das es diese Nacht nicht gegeben hat und sich auch nicht wiederholen wird.
Daniel schreibt für Gabriella ein Lied und bittet Sie es zu singen.
Aber Gabriella glaubt nicht an sich und das sie es performen kann.
Nach vielen Überredungsversuchen singt sie es doch und verzaubert alle Zuhörer.
Auch Conny hört zu, aber da er ja extrem eifersüchtig ist, glaubt er das Gabriella in Daniel verliebt ist
und das Unheil nimmt seinen Lauf.
Er passt Gabriella auf dem Nachhauseweg ab und verprügelt sie wieder einmal.
(Das er auch anders sein kann wenn er nüchtern ist, zeigen ein paar Bilder)..
Lena und Daniel treffen sich bei einer Fahrradrunde.
Sie landen an einem See und versuchen über ihre Gefühle zu sprechen.
Lena erzählt, das sie eine große Enttäuschung erlebt hat und deswegen nicht mehr an die große Liebe glauben kann.
Auch Daniel hat große Probleme damit Gefühle zu zeigen.
Einem anderen Pärchen ist es ähnlich ergangen.
Es ist eine kleine Feier angesagt und alle sitzen an einem großen festlich geschmückten Tisch.
Olga - Brigitte Grothum
und
Erik - Walter Kreye
kennen sich schon seit der Schulzeit
und Eric hat sich all die Jahre nicht getraut Olga seine Liebe zu gestehen
Er singt nur deswegen im Chor um seiner Olga nah zu sein..
Aber jetzt traut er sich und macht Olga einen Antrag.
Ohne die anderen vorher zu informieren, hat Arne den Chor
zum internationalen Chorwettbewerb Let the Peoples Sing in Wien angemeldet.
Daniel wehrt sich anfangs dagegen daran teilzunehmen und meint das es für den Chor nicht gut sein kann.
Aber die Anderen sind begeistert, aus ihrem kleinen Dorf herauszukommen und
Olga sagt allgemein:
"Woher will Daniel wissen was für uns gut ist!!"
Das hört er, es gibt ihm zu denken und er willigt ein mitzufahren.
Im Hause Stig bahnt sich eine erneute Auseinandersetzung und Tragödie an.
Der Pastor hat sich entschlossen Daniel loszuwerden und schickt ihm eine Kündigung.
Als Inger davon erfährt bricht eine Welt für sie zusammen und fleht Stig an,
die Kündigung zurückzunehmen.
Dazu ist er nicht bereit und Inger verlässt ihn kurzerhand.
Sie sucht bis auf weiteres Unterschlupf bei Daniel.
Als Inger an die Tür klopft wollten sich Daniel und Lena gerade nochmals aussprechen.
Während Inger den beiden alles erklärt ruft Stig bei Daniel an und
sagt, dass er unbedingt und sofort seine Hilfe benötigt.
Dieser geht sofort zur Pfarrwohnung.
Aber Stig hat nichts Gutes im Sinn.
Er bedroht Daniel mit einer Waffe und will ihn und sich erschiessen.
Aber ist dann wohl doch zu feige dazu.
Es entsteht ein kleiner Moment der Nähe zwischen den Beiden, bevor Daniel
die Wohnung verlässt.
Es folgt ihm ein Schatten der auch nichts Gutes vorhat.
Conny will den verhassten, vermeintlichen Nebenbuhler endgültig aus dem Weg räumen
und prügelt ihn fast zu Tode.
Mit letzter Kraft kann Daniel noch an der Kirchenglocke ziehen und alarmiert
dadurch die anderen Chormitglieder.
Sie finden ihn und bringen ihn an einen sicheren Ort.
Gabriella hat auch von den Ereignissen erfahren zeigt Conny an
und verlässt ihn mit den Kindern.
Anklagend sagt sie zu den Dorfbewohnern, dass sie alle Bescheid um ihr
Schicksal gewusst und fast alle weggesehen haben.
Olga und Eric bieten eine Unterkunft in ihrem Haus an, weil das ja sowieso
zu groß für die Beiden ist.
Conny wird verhaftet und Gabriella sagt ihm nochmals, dass sie ihn immer geliebt hat,
es aber keine gemeinsame Zukunft mehr für sie gibt.
Als der Chor erfährt welch üble Rolle der Pfarrer gespielt hat,
wollen einige nicht mehr zu ihm in die Kirche gehn und geben ihre Bibel zurück.
Dann versuchen sie gemeinsam Daniel zu überreden, doch mit Ihnen nach Wien zu fahren.
Er ist aber sehr verletzt und will nicht nachgeben. Letztendlich kann nur Lena ihn dazu überreden.
Nun ist es soweit. Die Abfahrt zum Gesangswettbewerb "Let the Peoples Sing" in Wien steht kurz bevor.
Alle freuen sich und sind natürlich auch sehr aufgeregt.
Sieh an, Pfarrer Stig bringt Inger noch die gewünschten restlichen Sachen und sogar an ihre
bequemen Schuhe hat er gedacht.
In Wien angekommen erregen sie durch Daniels immer noch vorhandene Popularität sofort die Aufmerksamkeit der Medien.
Zudem trifft er dort auf seinen ehemaligen Musikagenten -Thorsten Nindel, dem er erklärt,
nun seinen Traum, die Herzen der Menschen durch Musik zu verbinden, gefunden hat.
Er erkennt, das der Chor ihn liebt und umgekehrt ist es genauso.
Als er auf Lena trifft kommt es zur großen Aussprache und beide erkennen, das sie füreinander bestimmt sind.
Sogar die drei berühmten Worte kann er plötzlich sagen.
Die Chormitglieder warten auf ihren Auftritt und vor allem fehlt noch Daniel.
Lena läuft raus und sucht ihn kommt aber alleine wieder zurück.
Das Klavier fängt an und alle anderen setzen nacheinander ein, fassen sich an die Hände
und bilden damit eine große Gemeinschaft.
Wahrscheinlichte wollte
Daniel Daréus
genau das erreichen,
das die Musik letztendlich alle vereinigt..
...und NEIN es gibt kein Happyend.!!!!!
Mein persönliches Fazit:
(Nach dem langen Bericht fasse ich mich jetzt kurz)
Es war ein außergewöhnlicher Abend.
Die Gefühlslage ging rauf und runter.
An machen Stellen wurde begeistert mitgeklatscht an anderen konnte man fast eine Stecknadel fallen hören.
Die Inszenierung durch Jörn Hinkel und das gesamte Ensemble waren einfach großartig .
Die Musik von Jörg Gollasch wurde vom Ensemble und den
44 Chorsängerinnen und Chorsänger, die sich aus dem Chorverein, der Kantorei der Stadtkirche
und dem Arbeitskreis für Musik zusammensetzen (Choreinstudierung: Helgo Hahn) traumhaft umgesetzt.,
Auch das Bühnenbild (Jens Kilian) war wieder ein Hingucker, passte sich genau an die Silhouette der Stiftsruine an
und war durch seine Beweglichkeit sehr wandelbar..
Sounddesign (Joerg Gruensfelder), Lichtdesign (Ullrich Schneider) und Kostüme (Kerstin Micheel) sehr gut umgesetzt.
Sogar einen kurzen Schneeschauer gab es am Anfang.
Den krönenden Abschluss gab es als Zugabe:
Als Hommage an den Filmsong erklang "Gabriellas Lied".
Mit Szenenapplaus zwischendurch und am Schluß mit Standing Ovationen und langanhaltendem Applaus
belohnte das Publikum die großartige Leistung der gesamten Cast.
Ich persönlich bin auch von dieser Aufführung
der 73. Bad Hersfelder Festspiele 2024
sehr begeistert und würde es mir auch gerne mehrfach ansehen.
KarSo
PS.:
Am 28.07.24wurde der Große Hersfeldpreis 2024 an Henry Arnold als Dirigent Daniel Daréus und Helena Charlotte Sigal als Lena in Joern Hinkels Inszenierung „Wie im Himmel“ verliehen.
Außerdem wurde der Hersfeldpreis 2024 an den Chor unter der Leitung von Helgo Hahn
in Joern Hinkels Inszenierung „Wie im Himmel“ vergeben.
&
an Gioia Osthoff als „Polly“ in Michael Schachermaiers Inszenierung der „Dreigroschenoper“ von Bertolt Brecht und Kurt Weill.
Mitwirkende:
Daniel Daréus: Henry Arnold Lena: Helena Charlotte Sigal Gabriella: Sandy Mölling Inger: Bettina Hauenschild Stig: Jürgen Hartmann
Arne: Wolfgang Seidenberg Holmfried: Günter Alt
Siv: Anna Graenzer Olga: Brigitte Grothum
Erik: Walter Kreye Conny: Mathias Znidarec
Amanda: Marina Lötschert Tore: Peter Englert
Agent: Thorsten Nindel Jennifer: Milena Nuhn
Gordon: Noah Mölling Atweh
Junger Daniel: Andrea di Niro
Bühne: Jens Kilian Kostüm: Kerstin Micheel Lichtdesign: Ullrich Schneider
Musik: Jörg Gollasch
Regie: Jörn Hinkel
Tickets:
https://www.bad-hersfelder-festspiele.de/ticketservice
Link:
https://www.bad-hersfelder-festspiele.de/
Link zu weiteren Berichten von www.karso-unterwegs.de und über die Bad Hersfelder Festspiele