Am Anfang stehen Sie mit nummerierten Setcard's auf der Bühne und am Ende sind Sie Teil der vielumjubelten
"CHORUS - LINE"
Die Handlung:
"A CHORUS LINE"
Nichts ist so schön wie eine Broadway-Show. Aber nichts ist so erbarmungslos wie die Audition, die den Proben vorangeht.
– Der Regisseur Zach sucht unter den Bewerberinnen und Bewerbern nur vier Tänzerinnen und vier Tänzer.
Er nimmt seine Sache genau und will die Menschen und ihre Geschichten kennenlernen.
Warum sind sie bereit, die Schikanen ihres harten Berufs auf sich zu nehmen?
So erleben die Zuschauer ein dramatisches Auswahlverfahren und lernen in mitreißenden Songs all diese Menschen kennen. Schwierig wird es, als auch Zachs frühere Geliebte Cassie, einst Solotänzerin, sich für den Chorus bewirbt
... Und für alle bleibt die spannende Frage: Wer wird es am Ende schaffen?
Noch ist die Bühne leer, bis auf sechs
dreh-und fahrbare Container,
die auf der Vorderseite verspiegelt sind,
Zu Beginn werden auf zwei LED-Videowänden in der Mitte der Bühne,
schon mal Bilder von der Vorgeschichte,
die vor vielen Wochen mit dem Casting zu
A Chorus Line
begann,
abgespielt.
Außerdem filmen zwei Kameras Momentaufnahmen der Aktionen auf der Bühne
und von dem oft im Publikum sitzenden und arbeitenden Zach
und projizieren die Bilder
auf die nun zu den Seiten verschobenen Videowände,
Wir befinden uns in der 3. Runde der Audition.
Nur noch wenige Bewerberinnen und Bewerber haben es bis hierhin geschafft
und kommen nun aufgeregt auf die Bühne.
Aus den übrig gebliebenen Bewerbern müssen
Regisseur Zach - Arne Stephan
und sein Assistent
Larry - Alan Byland
die letzten acht Kandidaten herausfiltern, die für die ausgeschriebenen Positionen in Frage kommen.
. Arne Stephan spielt den Zach sehr intensiv, seine Kommentare und Fragen decken alle Facetten
von Überheblichkeit bis zu einfühlsamem Interesse ab.
Seine Stimme ist angenehm und drückt nuanciert alle seine Gefühle aus.
Auch bringt er sich oft tänzerisch in das laufende Geschehen ein.
Alan Byland spielt den Part von Larry sehr sympathisch.
Manchmal scheint er genervt, oder ratlos,
steht den Tänzerinnen und Tänzern aber auch mit Rat und Tat zur Seite.
Alle Kandidaten bemühen sich sehr und geben ihr Bestes, denn es steht sehr viel für sie auf dem Spiel.
Und immer wieder hört man den gleichen Stoßseufzer:
„Oh, Gott, ich brauch’ den Job ...“
Cassie - Emma Kate Nelson
Cassie versucht als erfahrene Solo-Tänzerin im Chorus Line Fuß zu fassen.
Einst ein Star, fleht sie jetzt Zach an, ihr nach langer Zeit ohne Engagement. einen Job zu geben,
Um ihm zu beweisen, das sie durchaus fähig ist in der Line zu tanzen,
legt sie einen faszinierenden Tanzmoment zu “Musik und ein Spiegel” vor der verspiegelten Wand hin.
Am Ende richtet sie noch einmal die verzweifelte Bitte an Zach, sie doch in der
Audition weiterkommen zu lassen.
Spätestens in diesem Moment wird klar, das diese Beiden mehr verbindet und es offensichtlich
noch einiges zu klären gibt.
(Wie es sich später auch herausstellen wird)
Eine persönliche Anmerkung zu dieser Szene:
Ich habe viele Bilder von diesem emotionalen Moment gemacht,
der durch die Spiegelwand
optimal verstärkt wurde und konnte mich nicht entscheiden welches ich veröffentlichen sollte.
Deswegen gibt es hier nun fast Alle.
Das fantastische Bühnenbild ist von Karin Fritz
Emma Kate Nelson überzeugt als Cassie.
Sie strahlt in ihrer Rolle, Hoffnung, Verzweiflung, und Hartnäckigkeit aus.
Für ihre emotionale Tanzszene bekommt sie verdient, spontanen Zwischenapplaus.
Zach verlangt immer mehr von den Teilnehmern der Audition.
Da er sich anhand der Tanzvorführungen nicht entscheiden kann, sollen die Bewerber von sich erzählen.
Nachfolgend einige Beispiele von dem was dabei herausgekommen ist:
Paul -Kevin Reichmann
Einfühlsam entlockt ihm Zach seine Geschichte,
Früh hat er schon gespürt das er schwul ist,
Seine Leidenschaft und Talent lebte er in dunklen Revuetheatern als Drag-Queen aus,
bis ihn seine Eltern dort überraschten.
Sein Monolog ist einer der emotionalen Höhepunkte des Stücks.
Diana - Mythes Monteiro
Die quirlige Tänzerin will eigentlich Schauspielerin werden,
Doch wenn sie im Unterricht „einen Bobschlitten im Schneesturm“ darstellen soll, vergeht ihr die Lust daran.
Heute punktet mit u.a. mit ihrer gesanglichen Leistung in dem Solo
„Was mein Herz mir sagt“
Al - Benjamin Sommerfeld
&
Kristine - Maria Joachimstaller
treten als Ehepaar an,
Die hibbelig-nervöse Kristine wäre lieber Doris Day als Ginger Rogers.
Aber spätestens in ihrem Duett “Sing!” stellt sich heraus, das sie leider keinen Ton richtig treffen kann.
Al unterstützt seine Ehefrau wo er nur kann. Draus entwickeln sich teilweise sehr komische Situationen,
Mit großer Selbstsicherheit präsentiert sich
Bobby - Pascal Cremer.
Er stammt aus einer reichen Familie mit „Geld aber ohne Geschmack".
Doch schon nach wenigen Worten über seine Vergangenheit bricht seine Fassade zusammen
und er erzählt von Leistungsdruck,
Mobbing und schlussendlich sogar von eigenen Suizidversuchen.
Sheila - Olivia Grassner
unterhält das Publikum, zynisch, sarkastisch, mit viel Selbstvertrauen und einer tollen Stimme.
Zeigt aber auch ab und zu ihre verletzliche Seite.
Das ist die schüchterne Maggie - Kelly Palmer, die geboren wurde, „um die Ehe ihrer Eltern zu retten“.
In luftiger Höhe auf den Spiegelkästen präsentieren
Bebe - Samantha Turton
Maggie - Kelly Panier
&
Sheila - Olivia Grassner
mit "Im Ballett" einen hinreißenden musikalischen Moment.
Val - Clara Mills-Karzels
Im Song “Tanz: Zehn, Typ: Drei” besingt sie überschwänglich und etwas vulgär ihre gemachten Schönheits-OP's ,
Da sie angeblich „flach wie ein Brett und hässlich“ aus der Provinz nach New York zog und kein Engagement bekam,
legt sie sich unters Messer und erst mit den Kurven wurde alles besser....
Für die Darbietung und Song gab es Szenenapplaus.
Mark - Alessandro Ripamontis
berichtet über seinen ersten feuchten Traum und sorgt damit für herzhafte Lachsalven.
Wenn der offensichtlich homosexuelle
Greg - Thiago Fayad
über seine Erfahrungen mit der weiblichen Anatomie berichtet, bleibt kein Auge trocken.
Sympathisch und sehr sprunggewaltig kommt
Richie - William Briscoe-Peake
rüber.
Sehr gestenreich berichtet die leicht hysterische
Connie - Vivian Wang ,
dass sie sich nichts mehr wünscht, als an körperlicher Größe zuzulegen
und das sie ihr wahres Alter nicht preisgeben muß.
Den Song “Mutter” präsentieren sehr überzeugend
Judy -Aneke Brunekreeft,
Don - Rhys George
&
das Ensemble.
Don - Rhys George Ist ein hervorragender Tänzer und Sänger
Er kommt aus der Bronx,
Zach: "Erzähl mir was von der Bronx."..
Mike - Johan Vandamme
Hat schon als Vierjähriger seine ältere Schwester zum Ballettunterricht begleitet
und will seither nur tanzen.
Als Beweis führt er einen federleicht wirkenden Stepptanz vor.
Paul -Kevin Reichmann
Er bricht während einer Tanzszene zusammen.
Eine früher erlittenen Sportverletzung hindert ihn daran weiter zu machen.
Nachdenklich geworden stellt Zach die Frage:
„Was macht ihr, wenn ihr nicht mehr tanzen könnt?“,
Ja, Träume haben sie alle: Von der Karriere als Filmstar, von einer Familie mit vielen Kindern,
und alles essen zu können, ohne dabei stets auf die Figur achten zu müssen.
Doch richtig beschäftigt hat sich mit diesem Thema bisher keiner,
denn alle leben im Moment nur für den Tanz auf der Line.
Cassie sucht die Konfrontation mit Zach
Sie versucht ihm verzweifelt klarzumachen, das es ihr nicht darum geht die Beziehung,
die sie in der Vergangenheit hatten, wieder aufleben zu lassen, sondern es ihr nur darum geht einen Job zu bekommen.
Zach bezweifelt, das sie sich in die Line einfügen kann, weil sie seiner Meinung nach überqualifiziert ist.
Aber Cassie stellt nochmals ausdrücklich klar, das sie bereit ist das Risiko einzugehen
und sehr stolz darauf wäre in der Line mitzutanzen!!!
The Show must go on.
Das Training geht weiter.
Mal ausgelassen und mal streng...
Endspurt in der Audition.
Begleitet von dem gewohnt präzise aufspielenden
Festspielorchester unter Leitung von
Christoph Wohlleben
stellt das bis in die kleineren Rollen trefflich besetzte Ensemble
auch immer wieder seine tänzerische Brillanz unter Beweis,
wenn es zu Zach „Five, Six, Seven“-Kommandos
geradezu explodiert und es zum Endspurt in der Audition kommt.
Nach einer kurzen Rücksprache mit seinem Assistenten
Larry - Alan Byland
zieht sich
Zach - Arne Stephan
in sein Homeoffice zurück um eine endgültige Entscheidung zu treffen.
Die Entscheidung ist gefallen.
Die letzten acht Kandidaten bekommen kurz und knapp mitgeteilt
wann und wo sie sich zum abschließenden Training einzufinden haben
Ps soviel sei vorab verraten: Cassie gehört auch zu den Glücklichen)
Am Schluss kommt es zum großen Finale in einheitlichen goldenen Glitzerkostümen,
die einen Hauch von Broadway vermitteln.
Und das Publikum feiert frenetisch mit langanhaltenden Standing Ovationen die Leistung der Akteure
und die Premiere des Musical
"A CHORUS LINE"
Mein persönliches Fazit:
Für mich hat sich der Besuch auf jeden Fall gelohnt.
Ich war auf der einen Seite sehr fasziniert von den Erzählungen der einzelnen Darstellerinnen und Darsteller,
wie sie diese, auf wahre Aussagen beruhenden Details, rübergebracht haben.
Es waren sehr emotionale, berührende und auch lustige Momente.
Anfang der 70iger Jahre haben die erzählten Geschehnisse zwar große Probleme verursacht,
aber sie sind auch heute teilweise noch aktuell..
Auf der anderen Seite fand ich die etwas "Andere Art" der Darstellung , mit den
Einblendungen von Videoprojektionen zusätzlich zum Geschehen auf der Bühne, sehr
interessant. Für die Videos war Eric Dunlap zuständig.
War es doch u.a. sehr aufschlußreich was Zach so alles hinter meinem Rücken macht.
z.b. in den Unterlagen der Bewerber blättern und sich Notizen machen usw.
Zum Anderen war es die Bühnenausstattung von Karin Fritz, die diesmal besonders ausgefallen war.
Sehr spartanisch, weil die Künstlerinnen und Künstler ja im Vordergrund stehen sollen,
aber mit den beweglichen Spiegeltürmen wurden ganz besondere und ausgefallene Effekte geschaffen.
Das Lichtdesign wurde von
Pia Virolainen &
Svein Selvik
hervorragen umgesetzt.
Die Kostüme von
Conny Lüders
versprühen vor allem beim Finale so so richtig Broadway-Glanz.
Die Musik ist natürlich auch hierbei das "A" und "O" des Ganzen und wer könnte
die Musik von Marvin Hamlisch und die Songtexte von Edward Kleban
Deutsche Fassung von Robin Kulisch,
besser begleiten als das
Orchester der Bad Hersfelder Festspiele unter der Leitung von Christoph Wohlleben.
Die Inszenierung von
"A CHORUS LINE"
unter der Regie von der renommierten Choreografin Melissa King
bringt die künstlerische Leidenschaft der Tänzerinnen und Tänzer
eindrucksvoll zur Geltung.
Zum Schluß: Meine Anerkennung für die gelungene Leistung,
aller Darstellerinnen und Darsteller,
wie sie 2 Stunden und 10 Minuten Tanz und Gesang miteinander verbunden haben.
Ich würde mir
" A CHORUS LINE "
auf jeden Fall nochmals ansehen wenn ich die Gelegenheit dazu habe.
In diesem Sinne
KarSo
Hier noch einmal fast alle Mitwirkende:
Zach: Arne Stephan
Al: Benjamin Sommerfeld
Bebe (Dance Captain): Samantha Turton
Bobby: Pascal Cremer
Cassie: Emma Kate Nelson
Connie: Vivian Wang
Diana: Myrthes Monteiro
Don: George Rhys
Greg: Thiago Fayad
Judy: Anneke Brunekreeft
Elly: Julia-Elena Heinrich
Kristine: Maria Joachimstaller
Lois: Grace Simmons
Maggie; Kelly Panier
Marc:Alessandro Ripamonti
Mike: Johan Vandamme
Paul: Kevin Reichmann
Richie: William Briscoe-Peake
Roy: Tobias Stemmer
Stella: Olivia Grassner
Tom: Anton Schweizer
Tricia: Katrin Merkl
Val: Clara Mills-Karzel
Regie/Choreografie: Melissa King
Musikalische Leitung: Christoph Wohlleben
Dramaturgie: Wiebke Hetmanek
Bühne: Karin Fritz
Lichtdesign: Pia Virolainen
Lichtdesign: Svein Selvik
Korepetition: Martin Schmidt
Tickets:
https://www.bad-hersfelder-festspiele.de/ticketservice
Link:
https://www.bad-hersfelder-festspiele.de/
https://www.bad-hersfelder-festspiele.de/musical/a-chorus-line
Weitere Links zu Berichten über die Bad Hersfelder Festspiele von www.karso-unterwegs.de
https://www.karso-unterwegs.de/veranstaltung-bad-hersfelder-festspiele