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Der Club der toten Dichter

71. Bad Hersfelder Festspiele 2022

-Premiere am 02.07.2022-

Stiftsruine

36251 Bad Hersfeld

Nach dem großen Erfolg im vergangenen Jahr, gibt es in diesem Jahr eine Neuauflage der großartigen Inszenierung.

Vorab gibt es einige grundlegende Neuigkeiten.

Es wird in diesem Jahr nicht nur einen, sondern zwei  Keating's geben.

Götz Schubert wird acht und Michael Rotschopf zehn Mal die Rolle übernehmen.

Auch  beim "Club" werden einige neue Gesichter auftauchen.

Das wird eine spannende Geschichte.

Also auf zur Medienprobe am 29.06.2022 in die Stiftsruine Bad Hersfeld.


Heute Abend werde ich bzw.wir

die Neubesetzungen des "Clubs"

und

Michael Rotschopf 

als Lehrer für englische Literatur

John Keating

kennenlernen und fotografieren,

Eröffnung:

Ein neues Schuljahr beginnt 1959 in der  Elite Akademie

"Welton"!

Eltern treffen mit den Schülern ein und werden vom Direktor

Gale Nolan -Hannes Hellmann-

gebührend begrüßt

Wie auf den hereingetragenen Standarten klar zu erkennen ist, herrschen hier die Prinzipien:

Tradition, Ehre, Disziplin und Leistung.

Eigenes Denken ist nicht gefragt und Zuwiderhandlungen gegen die vorgenannten Prinzipien werden streng bestraft.

 Verboten ist in dem Internat natürlich alles, was Spaß macht 

Auch ein neuer Lehrer wird heute den Schülern und Eltern vorgestellt.

John Keating -Michael Rotschopf

 Lehrer für englische Literatur.

Neuanfang:

Einer der neuen Schüler

Todd Anderson - Nico Ramon Kleemann,

(ein unsicherer, schüchterner und stotternder junger Mann)

teilt sich mit

Neil Perry - Till Timmermann,

(der sehr unter dem Anspruchsdenken seines  dominanten Soldatenvaters

Mr. Perry - Thorsten Nindel

leidet)

ein Zimmer und lernt gleich die anderen Mitschüler seiner Klasse kennen.

Das sind u.a.:

Charlie Dalton - Luke Bischof  (neu),

Knox Overstreet -Fabian Hanis (neu),

Jonas White - Johann Lewerenz (neu),

Steven Meeks - Nils Eric Müller (neu)

+und

Richard Cameron - Constantin Gerhards (neu).

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Ungewöhnliche Lehrmethoden:

Lehrer John Keating möchte statt sturem Einpauken von Lehrstoff, seinen Schülern das selbstständige Denken beibringen

und sie sollen nach eigenem Gewissen handeln.

Ein Leitsatz von Keating ist u.a.:

Carpe Diem.

Nutzet den Tag, Jungs

und macht etwas Außergewöhnliches aus eurem Leben.“

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Der Club der toten Dichter:

Herzens- und Persönlichkeitsbildung steht für John Keating im Vordergrund .

Die Kids sollen die Lust am neuen Blick auf Wirklichkeit erlernen, sie sollen auch selber dichten

und die Gedichte ohne Scheu und Scham laut vortragen.

Sogar beim Tore-Schießen auf dem Fußballplatz.,

Auch zeigt er ihnen wie man dank eines perspektivischen Stellungswechsel, seine Gedanken in neue Bahnen lenken kann.

Den leicht stotternden Todd bringt er nach einiger Zeit, durch seine Konfrontationsmethode mit

lauten, barbarischen  Yawp-Schreien dazu,

 frei, offen und ohne Stottern über seine tiefsten Gefühle zu sprechen.


Neil hat in einem alten Jahrbuch der  "Welton-Akademie" einen Bericht gefunden

aus dem hervorgeht, dass John Keating selbst einmal Welton-Absolvent

und Mitglied

des

 "Der Club der toten Dichter "

war.

  Neugierig geworden, fragen Neil und seine Freunde Mr. Keating über diesen Club aus und beschließen anschließend,

 ihn erneut aufleben zu lassen.

Die Mitglieder trafen sich häufig nachts, um sich gegenseitig Gedichte längst verstorbener Autoren vorzutragen.

Gesagt getan.

Heimlich schleichen sie Nachts aus der Akademie um die geheimnisvolle Grotte zu suchen.

Fündig geworden,

 lesen sie sich, an einem knisterndem Feuer bei Taschenlampenlicht,

Gedichte und andere (amouröse?) Texte vor.

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Die Party-ein Kuss -und eine mißglückte Liebeserklärung

Knox verzehrt sich vor Liebe zu dem Mädchen Chris - Eli Ricardi, die bereits mit dem eher rüpelhaften

 Chet Danburry - Claas Eric Lewerenz verlobt ist.

Auf einer Party zu der er eingeladen ist, trinkt er sich mit Hilfe

 von Bubba - Manuel Nero und Tom - Stefan Reis,

Mut an und versucht zu später Stunde,

die auf dem Sofa liegende Chris zu küssen.

Das bleibt natürlich nicht unbemerkt und er bekommt von Chet einen Kinnhaken.

Knox gibt nicht auf und versucht mit einem Strauss roter Rosen und einer Liebeserklärung

nochmals sein Glück. Wird aber von Chris erneut abgewiesen.

Es gelingt ihm dann erst, fast zum Ende der Vorstellung  hin, Chris für sich zu gewinnen.

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Ein weiteres Treffen des "Clubs" in der Höhle mit Folgen:

Bei einem der nächsten nächtlichen Treffen in der Höhle taucht der umtriebige

Charlie mit zwei Mädchen 

 Gloria -Constanze Feulner und Tina - Eli Ricardi auf.

Er möchte den Club der toten Dichter nicht nur auf männliche Mitglieder beschränken,

sondern ihn auch um weibliche Mitglieder erweitern.

Gleichzeitig hat er im Namen des Club's in der Schülerzeitung

 einen Artikel veröffentlicht, in dem gefordert wird, in Welton auch Mädchen aufzunehmen,

Das Entsetzen der restlichen Clubmitglieder ist groß wegen des eigenmächtigen Handelns Charly's.

Als Rektor Nolan davon erfährt, taucht er im Klassenzimmer auf und versucht, den für den Artikel Verantwortlichen zu finden.

Charlie gibt sich indirekt als Verfasser zu erkennen und wird von Nolan in dessen Büro gezüchtigt.

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Die Theateraufführung und das tragische Ende..

Während der heimlichen Zusammenkünfte in der Höhle entdeckt Neil seine Liebe zum Schauspiel

und bekommt eine Rolle als Puck in William Shakespeares -Sommernachtstraum.

Mr. Perry findet das heraus und verbietet seinem Sohn weiter daran teilzunehmen.

Neil sucht das Gespräch mit John Keaton, der ihm den Rat gibt, noch einmal

mit seinem Vater darüber zu sprechen.

Das empfindet Neil aber als sinnlos und macht weiter.

Am Abend der Aufführung finden die Szenen mit

Neil als Puck

und der

Auftritt von

Titania - Constanze Feulner und Oberon - Stefan Reis

sehr großen Beifall und Anerkennung.

Neil ist überglücklich bis er seinen Vater im Publikum sieht.

Er geht zu ihm in der Hoffnung ein bisschen Anerkennung zu finden.

Aber Mr. Perry erklärt ihm erbost, dass er ihn gleich am nächsten Tag von der

Schule nehmen wird um ihn auf eine strenge Militärakademie zu schicken.

In seiner Verzweiflung und der Erkenntnis, das ihm nichts anderes übrig bleibt als die Wünsche seines Vaters zu erfüllen,

flieht Neil und erschiesst sich mit der Pistole,

die ihm Mr.Perry einst geschenkt hat.

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Am Schluß ist nichts mehr wie es war!

Natürlich ist der Suizid nicht mit den Werten des traditionsbewussten Internats vereinbar.

Mr. Nolan findet schnell einen Schuldigen für die Tragödie:  Keating.

 Er manipuliert in einer internen Untersuchung mit Hilfe der Eltern die Aussagen der Schüler.

Der von den Schülern verehrte Englischlehrer wird gefeuert und der Schuldirektor höchstpersönlich übernimmt den Unterricht.


Als Keating ein letztes Mal im Klassenraum erscheint um seine persönlichen Sachen zu holen,

ruft Todd ihm zu, dass er zur Unterschrift gezwungen wurde, stellt sich als erster auf den Tisch und

ruft „Oh Captain! My Captain“

 (entnommen aus Walt Whitmans Hommage an den 1865 ermordeten US-Präsidenten Abraham Lincoln)

Zum Schluß steht der

"Club der toten Dichter"

gemeinsam auf den Tischen um ihren geliebten Lehrer gebührend zu verabschieden.

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Der Club der toten Dichter 
nach dem Drehbuch von Tom Schulman
Theaterfassung von
Joern Hinkel und Tilmann Raabke
Regie:
Joern Hinkel, Bühne: Jens Kilian, Kostüme: Kerstin Micheel, Musik: Jörg Gollasch, Lichtdesign: Ulrich Schneider,

Sound-Design: Jörg Grünsfelder, Choreographie: Kristin Hell, Dramaturgie: Tilmann Raabke, Casting: Rebecca Wenzl.


Mit: Götz Schubert/Michael Rotschopf, Hannes Hellmann, Thorsten Nindel, Peter Englert,

Nico Ramon Kleemann, Luke Bischoff, Till Timmermann, Constantin Gerhards, Nils Eric Müller, Fabian Hanis,

Manuel Nero, Stean Reis, Claas Eric Lewerenz,

Eli Ricardi und Constanze Feulner

sowie vielen anderen und der Bad Hersfelder Statisterie
Premiere war am 02 Juli 2022

Vorstellungen noch bis zum 14.08.2022
Dauer: 2 Stunden 15 Minuten + 30 Min Pause

Das Szenenbild  links/oben (von der MP 2021)

zeigt Götz Schubert.

Das Szenenbild rechts/unten (von der MP 2022)

zeigt Michael Rotschopf.

Die beiden hervorragenden Schauspieler konnten aus terminlichen Gründen

keine ganze Spielsaison bei den 

Bad Hersfelder Festspielen 2022

mitmachen und deshalb wurden

 ihre Auftritte gesplittet.

Mein Fazit:

Ich hatte den unglaublichen Luxus Götz Schubert in der Premierenvorstellung und

Michael Rotschopf während der Medienprobe (MP) zu erleben.

Jeder dieser hervorragenden Schauspieler hat auf seine Art eine fantastische Vorstellung gegeben.

Schubert auf eine ernsthafte, lässigere Art und Rotschopf etwas leidenschaftlicher.

Aber ganz ehrlich, ich könnte mich zwischen beiden nicht entscheiden und würde mir jederzeit

wieder eine Vorstellung mit

Schubert oder Rotschopf ansehen.

Besonders hervorzuheben sind die "jungen Wilden".

Mit welch einer Leidenschaft, Kraft, Authentizität und jugendlicher Unbeschwertheit spielt hier jeder seine Rolle.

Das ist z.B.Neil.

Er versucht sein Leben selbst in die Hand zu nehmen, um seine Leidenschaft fürs Theaterspielen

ausleben zu können und stellt sich damit gegen seinen Soldatenvater,

-Thorsten Nindel - in der Rolle als hochkarätiger Stinkstiefel.

Allerdings endet das tragisch!!!

-Oder Todd  der vom Stotterer zum rebellischen Freigeist wird.

-Oder der verliebte Knox der beharrlich um die Liebe der reizenden Chris kämpft.

-oder der draufgängerische Charlie, der mit seinem Alleingang den Untergang des "Club's" ins Rollen bringt -

-Oder auch Chris  - Eli Ricardi mit ihrer Tanzszene,

- Gloria - Constanze Feulner als Titania

und

-der autoritäre Schulleiter Nolan  - Hannes Hellmann der u.a. mit seiner nuancierenden Stimme beeindruckt

- oder Mr. McAllister - Peter Englert der überall und nirgends ist und alles beobachtet.

Aber in seinem stillen Kämmerlein mit einer tollen Rock'n'Roll-Tanzeinlage beeindruckt

und dafür einen stürmischen Szenenapplaus bekommt

(Es gibt leider keine Fotos von Englert, da er krank war),

Alle diese Schauspieler sind mit Herzblut und Engagement dabei

Nicht zu vergessen ist das großartige Bühnenbild.

Hier hat Jens Kilian eine sehenswerte Elite-Akademie geschaffen, die wie die Faust aufs Auge

in die ehrwürdigen Mauern der Stiftsruine passt.

Mittig eine große Holztreppe, aus der das ganze Klassenzimmer herausgefahren wird,

welches sich dann auch noch zum Publikum drehen kann.

Im Urzustand entsteht durch das Aufklappen des Bühnenbodens

eine Höhle, in der sich der "CLUB"  trifft.

Links ist ein Schlafraum und rechts der Raum von John Keating.

Die Kostüme - Kerstin Micheel sind im Look der Sixties gehalten.

Das Ganze wird in einzelnen Szenen mit einem passenden Soundtrack

von Jörg Gollasch hinterlegt.

 Das Lichtdesign von Ulrich Schneider taucht die Ruine

zu später Stunde in ein unwirkliches Licht

 und die von Kristin Heil

choreografierten Szenen vervollständigen das alles noch zusätzlich.


Aber in der Schlussszene ist immer der Gänsehauteffekt da und mancher

(auch ich, obwohl ich das Stück schon viermal gesehen habe)

hat feuchte Augen,

Und zwar immer dann, wenn 

„Oh Captain, mein Captain!“

erklingt während die Schüler auf den Tischen stehen, ihren geliebten Lehrer

verabschieden und der wütende

Schuldirektor Nolan sie erfolglos zum Hinsetzen auffordert.

Eine grandiose Premiere mit Götz Schubert als John Keating ist zu Ende.

Schauspieler und Crew

werden vom Publikum mit minutenlangem Beifall und Standing Ovationen  verabschiedet

und ich freue mich schon sehr auf meine nächste Premiere bzw. MP von

GOETHE


KarSo


(Übrigens: Die Fotos sind von der Medienprobe (MP) in der Michael Rotschopf den Lehrer Keating gespielt hat)

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